Einleitung

In Österreich wird seit Beginn der 90er Jahre die Qualität von Grund- und Oberflächenwasser mit großem Aufwand überwacht. In einem bundesweiten Messstellennetz werden regelmäßig etwa 2000 Grundwasser- und etwa 200 Oberflächenwasser- und Fließgewässermessstellen beprobt und auf zahlreiche anorganische und organische Parameter analysiert. Der genaue Umfang und die Häufigkeit der Wasseranalysen sind gesetzlich geregelt. Dieses permanente und sehr aufwändige Messprogramm erfordert zuverlässige und genaue Analysenergebnisse.

Deshalb wurde 1994 im Auftrag des damaligen Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (jetzt BML, Bundesministerium, Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft) begonnen, am Institut für Bioanalytik und Agro-Metabolomics des IFA-Tulln ein System zur Durchführung von regelmäßigen Ringversuchen für die Wasseranalytik aufzubauen. Dieses umfasst eine Vielzahl anorganischer und organischer Parameter und ist ein fixer Bestandteil des bundesweiten Messprogramms geworden.
Die Ergebnisse der Wassergüteerhebung sind auf der Website des BML veröffentlicht.
Ursprünglich für die Auftragnehmer von Bund und Ländern eingerichtet, kann seit 1996 jeder Interessent an unseren Ringversuchen teilnehmen. Mehr als 900 Prüfstellen aus 50 verschiedenen Ländern nutzten bisher unser System zur Leistungsüberprüfung.

IFA-Tulln

Das IFA-Tulln befindet sich ca. 40 Kilometer nordwestlich von Wien und wurde im Jahr 1994 eröffnet. Es ist ein Department der Universität für Bodenkultur Wien und trägt die offizielle Bezeichnung "Department für Agrarbiotechnologie, IFA-Tulln".
Die synthetischen Ringversuche werden am Institut für Bioanalytik und Agro-Metabolomics, einem Teil des Departments, durchgeführt. Dieses verfügt über eine freundliche Arbeitsatmosphäre, 800 Quadratmeter Laborfläche und eine hochmoderne Geräteausstattung zur Umweltanalytik. Qualitätssicherung in der Analytischen Chemie bildet einen inhaltlichen Schwerpunkt am Institut für Bioanalytik und Agro-Metabolomics des IFA-Tulln.

Die Akkreditierung als Anbieter von Eignungsprüfungen gemäß EN ISO/IEC 17043:2010 erfolgte im Mai 2020.

Kooperation IFA-Tulln - Umweltbundesamt GmbH

Bis zum Beginn der Kooperation des IFA mit der Umweltbundesamt GmbH im Jahr 2013 handelte es sich ausschließlich um synthetische Wasserproben, deren Konzentrationsverhältnisse sich an natürlichen Wässern orientieren.
Die Zusammenarbeit mit der seit November 2020 ebenfalls als Anbieter von Eignungsprüfungen gemäß EN ISO/IEC 17043 akkreditierten Umweltbundesamt GmbH ermöglicht zusätzliche Realprobenringversuche und einen erweiterten Parameterumfang.
Synthetische Proben: Koordination: IFA-Tulln
Realproben: Koordination: Umweltbundesamt GmbH (UBA)
Die Anmeldung zu allen Ringversuchen für die Wasseranalytik erfolgt am IFA-Tulln. Bei Bestellungen von Realproben-Ringversuchen erfolgt die Verrechnung im Auftrag und für das Umweltbundesamt am IFA-Tulln.